Ganz oben und doch nicht abgehoben
Derzeit ist die Reparatur der Windbretter jedenfalls wieder einmal geschafft.
Wenn sie schon auseinander genommen werden und beim Zusammenbau kein Teil übrig geblieben ist, dann können die Helfer der AG Mühlentechnik Dietmar Eils, Cord Fehsenfeld, Arne Wolters und Markus Hoffmann ausgesprochen zufrieden sein. Präzise Vorbereitungen, volle Konzentration und klare Ansagen sind gefragt, damit in luftiger und nicht alltäglicher Arbeitshöhe alles glatt läuft. Und wenn man schon einmal so weit oben an der Fehsenfeldschen Mühle angekommen ist, dann genießt man einen wunderbaren Blick über Martfeld.
Die erneuerten Windbretter (wir berichteten) wurden mit einem Seil von Cord Fehsenfeld auf Spannung gehalten und mittels Steiger der Fa. Pätzmann vorsichtig nach oben an seinen Bestimmungsplatz gefahren. Dort angekommen, wurden die Windbretter ans Vorheck geschoben und mit den neuen Schetosen verschraubt und verklemmt.
Überdies musste der Jahrzehnte ins Mauerwerk eingewachsene Holunder dran glauben. Ihm stand eine Wurzelresektion bevor. Fachmännisch wurde der Strauch ausgebohrt und mit Stecheisen und Meißel aus der Fuge herausgeholt. Die entstandene Lücke bekam einen musealen Stein aus Cord Fehsenfelds Sammlung und eine Spende Putz- und Maurermörtel von Arne Wolters verpasst.
Bei gutem Wind konnte am Wochenende bei einem Testlauf die Mühle in den Wind gestellt und die Mahlgänge ausprobiert werden. Das Gefühl, erneut das Richtige getan zu haben, zauberte ein Lächeln in die Gesichter um Dietmar Eils und sein Team. Die Pressevertreter und einige Zuschauer bekamen wirklich etwas geboten. Nicht zuletzt lieferten die von den Fotografen gesteuerten Drohnen vor Ort wunderbare Aufnahmen.
So ganz nebenbei wurden auch Herzenswünsche erledigt. Martin Tolksdorf von der Loger Vogelschutzgruppe hatte eigens einen Nistkasten für Falken gebaut, der an der Westseite am oberen Tafelment angebracht werden konnte. Hoffentlich findet der Falke eine Braut und feiert, wie so manches Brautpaar in der Fehsenfeldschen Mühle, bald Hochzeit. Dann sollte dem Nachwuchs nichts mehr im Wege stehen. Die Männer der AG Mühlentechnik haben jedenfalls alles dafür gegeben.