12. Martfelder Literaturtage 2.-5. November
Im Jahr 2010 wurden die Martfelder Literaturtage ins Leben gerufen. Seitdem sind sie zu einer festen Größe im Kulturleben der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen geworden
Lesebegeisterte und Literaturliebhaber aus Martfeld und umzu haben – abgesehen von der Corona-Pause – in jedem Jahr für eine interessierte Öffentlichkeit gelesen. Alle Lesungen fanden und finden am ersten Wochenende im November in öffentlichen oder privaten Räumen statt und sind stets kostenfrei. Auch in diesem Jahr – 2. bis 5. November 2023 – freuen sich alle Beteiligten über viele interessierte Zuhörer bei ihren Lesungen. Es gibt wie immer ein breit gefächertes Programm – für jede und jeden sollte etwas Passendes dabei sein! Nicht immer weiß oder ahnt man, was einen erwartet. Das ist gut so, denn Literatur soll auch überraschen, erstaunen, vielleicht verblüffen, in jedem Fall anregen zu eigenen Gedanken, zu weiterer Lektüre. Die Martfelder Vorleserinnen und Vorleser laden ein zu einem gemütlichen Lese– bzw. Hörvergnügen:
Rennig Söffker, Donnerstag (2. November) 19 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Rennig Söffker liest: Gedichte von Christian Morgenstern. Obwohl auch Verfasser ernster Gedichte, wurde Morgenstern vor allem bekannt für seine humoristischen Werke, seinen liebenswürdigen und scharfsinnigen Sprachwitz. Aber auch für diese galt für ihn: „Spiel- und Ernst-Zeug“.
Barbara Hache, Freitag (3. November) 17 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Barbara Hache liest: Mariana Leky – „Kummer aller Art“. Humorvolle, kluge, feine und absurde literarische Kolumnen. Liebeskummer, Schlaflosigkeit, Angst, Traurigkeit – schwere Themen, denen die bekannte Autorin mit ihrer feinen Sprache Leichtigkeit gibt und ihnen so den Schrecken nimmt.
Lukas Langstädtler, Freitag (3. November) 19 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Lukas Langstädtler liest einzelne Passagen aus seinem ersten Buch: „Au Backe, mein Kind bekommt Zähne“. Ein Rat- und Vertrauensgeber zur Zahngesundheit von Kindern zwischen Null und 16 Lebensjahren. Das erste Buch aus der „Au Backe“–Reihe, weitere mit interessanten Themen aus der Zahlheilkunde, auch für Erwachsene, sollen folgen. Fragen zum Thema sind an diesem Abend erwünscht.
Lothar Klerings, Sonnabend (4. November) 15 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Lothar Klerings liest: Mark Twain – „Unterwegs mit den Arglosen“. Unzensierte Erstübersetzung der Urfassung. Im Sommer 1867 begleitete Mark Twain als junger Reporter eine Gruppe von 77 amerikanischen Pilgern auf der „Quaker City“ zu einer Vergnügungsreise ins Heilige Land. In 50 Briefen berichtete er mit spitzer Feder der Zeitung „Daily Alta California“ von seinen Abenteuern in Europa, der Türkei und Palästina. Vor seinem Blick war nichts sicher, weder der Nationalstolz seiner Mitreisenden noch die besuchten Pilgerstätten. Die kauzigen und respektlosen Reportagen verarbeitete Twain zu einem Buch, das nun endlich in Erstübersetzung der Urfassung vorliegt – ungekürzt und unzensiert. „Erst wenn er ins Ausland fährt, wird der geneigte Leser erfahren, zu welch ausgewachsenem Esel er werden kann.“ (Mark Twain)
Barbara Hache und Axel Hillmann, Sonnabend (4. November) 19 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Barbara Hache und Axel Hillmann lesen und spielen das Stück „Bei geschlossenen Türen“ von Jean-Paul Sartre. Ein Akt. Vier Personen. Eine szenische Lesung mit Unterstützung von Handpuppen. In Sartres bekanntestem und erfolgreichstem Stück „Les Autres“ (Die Anderen) bzw. „Huis Clos“ (Bei geschlossenen Türen) finden sich drei Menschen, die reiche Estelle, die intellektuelle Inès sowie der Journalist Garcin, nach ihrem irdischen Tod in einem geschlossenen Raum, der Hölle, wieder. Alle drei werden in dieser Notgemeinschaft mit ihrer Lebensschuld konfrontiert. Sind sie, ohne Hoffnung auf ein Ende, auf ewig verdammt, die jeweils anderen zu quälen und gleichzeitig als Opfer ausgeliefert zu sein, oder gibt es ein Weiter in Solidarität?
Axel Hillmann, Sonntag (5. November) 11 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Axel Hillmann liest: T. C. Boyle – „Die unglückliche Mutter von Aquiles Maldonado“. Am Morgen der Entführung ist es so heiß, dass es den hundertzwanzigtausend streunenden Hunden beinahe das Fell versengte. Wer sind die Entführer, Amateure oder eine Terrorgruppe, warum rät die Polizei zum Nichtstun? Marita Villalba ist das Opfer, zwar schwach wie ein verblühter Löwenzahn, aber durchaus in der Lage, sich aufzuregen. Diese und eine weitere Kurzgeschichte („Ein Herz und eine Seele“. Wer kennt sie nicht – Timmy und seine kluge Hündin?) aus der Sammlung „Good Home“ des großen US-amerikanischen Erzählers. Wer Boyle liest, kommt weit herum, lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen, wird stets mit überraschenden, ja grotesken Wendungen konfrontiert. Alles parat für einen kurzweiligen Vormittag!
Heidi Kasper, Sonntag (5. November) 16 Uhr, Dörpshus Martfeld
Heidi Kasper liest ein Märchen aus schrecklichen Zeiten – von einer Zeitzeugin neu erzählt. Das Potpourri aus eigenen und „entliehenen“ Texten deckt auf, was hinter einem bekannten Märchen wirklich steckt. Die Lesung ist nicht für Kinder geeignet.
Heinrich Gräpel und Monica Frosch, Sonntag (5. November) 19 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Monica Frisch liest: Tove Jansson – „Fair Play“. Joanna kam mit einer Flasche Bourbon, der Wasserkaraffe und einer Schachtel Cortez Zigarillos herein. „Aha,“ sagte Mari, „ein Western ist angesagt“. Mari legte sich die Decke um. Wann kommt er? „Eigentlich,“ sagte Joanna, „eigentlich wäre es wohl besser, wenn ich ihn allein ansehen dürfte.“ Fairness und die Freude am Spiel stehen im Zentrum dieses Romans, der in siebzehn Schnappschüssen ein gemeinsames, künstlerisches Leben beschreibt.
Heinrich Gräpel liest: Wilhelm Busch – „Schnurrdibor oder die Bienen“. Humorvoll gibt Wilhelm Busch – in Text und Bildern – einen intimen Einblick in das Leben im Bienenstock. Der Imker sowie Menschen und Tiere, die gewollt oder zufällig Kontakt mit den Bienen haben, kommen dabei aber auch nicht zu kurz. Text und Zeichnungen gehören zusammen, deshalb wird diese Lesung mit Bildern begleitet.
Die Vorleser:innen: